The DiaTT-project

Illustration menschliche Nieren
DiaTT steht für Dialyse Trainings-Therapie. Im Gegensatz zur bisherigen Versorgung wird in DiaTT ein individuelles körperliches Trainingsprogramm während jeder Hämodialyse integriert. [Bildnachweis: HYWARDS, iStock]

Die körperliche Belastbarkeit von Hämodialyse-Patienten ist einer der entscheidenden Faktoren für ihre Lebensqualität, Morbidität und Mortalität.

Die DiaTT-Studie wird die größte cluster-randomisierte, kontrollierte Studie und ein Meilenstein in der Nephrologie sein. Damit wird die DiaTT-Studie einen wesentlichen Beitrag zum aktuellen Verständnis von Bewegung bei CKD-Patienten während der Hämodialyse leisten, in Empfehlungen und Richtlinien einfließen und die Versorgung der Patienten verbessern.

Hintergrund

Eine chronische Nierenkrankheit ist mit einer drastischen Abnahme der körperlichen Aktivität assoziiert. Dieser Bewegungsmangel wiederum führt zu Muskelabbau, Koordinationsstörungen mit Gangunsicherheit, erhöhtem Sturzrisiko und insgesamt zu häufigen Krankenhauseinweisungen und Pflegebedürftigkeit. Dadurch ist die geringe Mobilität eine der entscheidenden Größen, die bei diesen Patienten gezielt adressiert und verbessert werden müssen. Wie eigene und die Untersuchungen anderer Arbeitsgruppen gezeigt haben, kann dies durch ein gezieltes auf den multimorbiden Patienten abgestimmtes körperliches Training gebremst und verbessert werden.

Fragestellung

Das primäre Ziel dieser Studie ist es, die Effektivität des intradialytischen Trainings (Kraft- und Ausdauertraining) mittels Sit-to-Stand-Test (STS60) nach 12 Monaten Intervention bei Hämodialysepatienten im Vergleich zur üblichen Versorgung (UC) zu bewerten. Weiteres Ziel von DiaTT (Dialyse Trainings-Therapie) ist die Integration einer individuell auf den Patienten abgestimmten Trainings-/Bewegungstherapie sowie eines Patientenschulungsprogramms während der Hämodialyse in die Regelversorgung. Hierdurch sollen unmittelbar die körperliche Belastbarkeit, die Lebensqualität, die Effizienz der Dialyse, der Medikamentenverbrauch sowie die Gesundheitskompetenz der Patienten substantiell gestärkt werden. Dabei werden bestehende Versorgungsstrukturen durch eine neue Intervention ergänzt.

Design

Es wird eine randomisiert, kontrollierte multizentrische Interventionsstudie an 1.100 Dialysepatienten durchgeführt. Dabei erfolgte eine Cluster-Randomisierung von 21 Dialysezentren des Trägers KfH-Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.V. in 10 Interventions- und 11 Kontrollzentren. Die teilnehmenden Standorte in Bayern, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Nordrhein-Westfalen werden in Zweierblöcken randomisiert (1:1, Intervention:Kontrolle). Insgesamt werden n=1.100 Patienten mit CKD und Hämodialysepflicht (n=550 Patienten pro Gruppe), jeweils in Interventions- und Kontrollzentren eingeschlossen.

Untersuchungen (Sportmotorische Tests, Routine- und Dialyseparameter, Fragebögen) werden zu Beginn der Studie und nach 3, 6, 9 und 12 Monaten durchgeführt. Zusätzlich werden gesundheitsökonomische Daten von Patienten der beteiligten Krankenkassen (TK, BARMER und AOK PLUS) übermittelt.

Kontrollgruppe: Elf Zentren wurden in eine Kontrollgruppe randomisiert, in der die Patienten die übliche Versorgung erhalten.

Interventionsgruppe: Intradialytisches Bewegungstraining mittels Kleingeräten und Bettergometern während der Hämodialyse, unter Aufsicht von speziell geschulten Bewegungstherapeuten, und Beratung zur Gesundheitskompetenz in zehn Zentren

Links

https://clinicaltrials.gov/ www.diatt.de

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