The SmartEX-project

Personal Trainer kontrolliert die Herzfrequenz eines Mannes auf dem Ergometer
Ein gezieltes Ausdauertraining bis zur Belastungsgrenze kann die Prognose von Herzpatienten entscheidend verbessern. [Bildnachweis: Adam Gregor, Shutterstock]

Frauen und Männer mit chronischer Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) können durch körperliche Aktivität ihre Überlebenschancen deutlich erhöhen. Das hat die europaweit durchgeführte SMARTEX-HF-Studie belegt.

Die SMARTEX-HF-Studie ist eine der weltweit größten Studien, die unterschiedliche Trainingsintensitäten auch über einen langen Beobachtungszeitraum von einem Jahr untersucht hat. Die Studie wird als „Landmark-Studie“ bewertet und hat bei internationalen Kongressen große Beachtung gefunden.

Hintergrund

Bis vor etwa zehn Jahren wurde körperliches Training bei Patient:innen mit Herzinsuffizienz (eingeschränkte Pumpleistung des Herzens) nur sehr zurückhaltend empfohlen. Zu groß war die Angst vor gefährlichen Herzrhythmusstörungen und der Verschlechterung der Pumpleistung bei Zunahme der Herzarbeit unter körperlicher Belastung. Allerdings hat eine große amerikanische Studie 2009 gezeigt, dass bei Patient:innen, die regelmäßig moderat trainierten, weniger häufig eine Verschlechterung der Herzkreislaufsituation auftrat und somit die Wiederaufnahme ins Krankenhaus der Patient:innen vermindert werden konnte. Durch den Sport hatte sich das ausgeleierte Herz remodelliert – ein zusätzlicher Effekt zu den Medikamenten. Unklar war allerdings die richtige Dosis, also welche Intensität des Trainings am effektivsten war. Dieser Frage ging die SMARTEX-HF-Studie nach. Die SMARTEX-HF-Studie ist eine der weltweit größten Studien, die unterschiedliche Trainingsintensitäten über einen langen Beobachtungszeitraum untersucht hat. Die multizentrische Studie wurde an unserem Zentrum initiiert und zusammen mit Leipzig, Trondheim und Antwerpen durchgeführt.

Fragestellung

Ziel der Studie war es, das bestmögliche, gleichermaßen verträgliche wie effektive Trainingsprogramm für Herzinsuffizienz-Patienten zu ermitteln. 261 Patienten mit mittlerer bis schwerer Herzinsuffizienz aus sieben Ländern wurden in die Studie eingeschlossen und untersucht. Über zwölf Monate hinweg verglichen wir verschiedene Trainingskonzepte. Hierfür teilten wir die Patient:innen in drei Gruppen ein: moderates Training, hoch-intensives Intervalltraining, Kontrollgruppe.

Ergebnisse

Die Forschungsergebnisse der Studie zeigen: Die vorsichtige Strategie der Schonung ist unbegründet – Herzkranke profitieren von (hohen) Belastungen. Selbst bei hochintensivem Intervalltraining muss keine Verschlechterung der Pumpfunktion der Herzkammer bzw. Herzrhythmusstörungen befürchtet werden. Ein moderates Training stellte sich als die effektivste Trainingsmethode heraus.

Resumee

Die SMARTEX-HF-Studie ist eine der weltweit größten Studien, die unterschiedliche Trainingsintensitäten auch über einen langen Beobachtungszeitraum von einem Jahr untersucht hat. Die Studie wird als „Landmark-Studie“ bewertet und hat bei internationalen Kongressen große Beachtung gefunden.

Links

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