INTEGRATION

INTEGRATION
Bereits zahlreiche wissenschaftliche Studien konnten zeigen, dass durch körperliches Training und die Anpassung der Ernährung die Verträglichkeit der Krebstherapie und die Lebensqualität der Patienten verbessert wird. [Bildnachweis: Dragana Gordic, Shutterstock]

Zahlreiche wissenschaftliche Studien konnten zeigen, dass durch körperliches Training die Verträglichkeit der Krebstherapie und die Lebensqualität der Patienten verbessert wird. Auch eine frühzeitige Anpassung der Ernährung weist, insbesondere durch Vermeidung von Mangelernährung, einen Nutzen bei Krebspatienten auf.

Die INTEGRATION-Studie wird an elf Standorten in Deutschland durchgeführt. In den beteiligten Kliniken werden Patienten, bei denen erstmals eine Krebserkrankung diagnostiziert wurde und deren Behandlung durch ambulante Erstlinientherapie erfolgt, auf eine mögliche Teilnahme hin geprüft.

Hintergrund

Krebserkrankungen haben mit der gestiegenen Lebenserwartung im Laufe der letzten Jahrzehnte zugenommen, so dass mittlerweile circa jeder zweite Bundesbürger im Laufe seines Lebens einmal an Krebs erkrankt. Die Effektivität und plangerechte Durchführbarkeit onkologischer Systemtherapien sowie das Auftreten von Nebenwirkungen sind jedoch zu einem wesentlichen Teil von der individuellen körperlichen Verfassung des Patienten, d.h. der körperlichen Fitness, dem Ernährungsstatus und intakter Organfunktionen abhängig, da Therapieverzögerungen oder Dosisreduktionen das therapeutische Potenzial der Behandlung einschränken können. Selbst bei einer planmäßigen Therapiedurchführung treten häufig unerwünschte Therapiefolgen wie Polyneuropathie, kognitive Störungen, Infektionsanfälligkeit, Muskelschwäche, Mangelernährung und Fatigue auf und können langfristig die Lebensqualität und das Rehabilitationspotential der Patienten beträchtlich einschränken. Bereits zahlreiche wissenschaftliche Studien konnten zeigen, dass durch körperliches Training und die Anpassung der Ernährung die Verträglichkeit der Krebstherapie und die Lebensqualität der Patienten verbessert wird. Trotzdem fehlen bisher entsprechende Behandlungskonzepte für Krebspatienten in Deutschlands Versorgungsstrukturen, welche eine Bewegungstherapie und Ernährungstherapie auf den Patienten abstimmen. Das INTEGRATION-Programm hat zum Ziel, diesen kombinierten Behandlungsansatz für die ambulante Krebstherapie zu bewerten.

Fragestellung & Methodik

Das INTEGRATION-Programm verfolgt einen tertiärpräventiven und supportivmedizinischen Ansatz parallel zur ambulanten, onkologischen Standardbehandlung. Durch die Kombination einer bedarfsorientierten ernährungs- und bewegungstherapeutischen Intervention soll die Effektivität dieser beiden Einzelmaßnahmen verstärkt werden. Das INTEGRATION-Programm wird bei erwachsenen Krebspatienten parallel zur ambulanten onkologischen Systembehandlung durchgeführt. Gesteuert durch eine regelmäßige ressourcenorientierten Bedarfsanalyse (RoBa), welche die drei Kategorien Ernährungsstatus, Bewegungskapazität und Lebensqualität umfasst und nach definierten Kriterien durch klinische Daten, Gerätemessungen und standardisierte Fragebögen ermittelt wird, werden die Patienten multiprofessionell versorgt. Die Versorgungsstruktur des INTEGRATION-Programms soll nach Evaluation der im Programm integrierten prospektiven, randomisierten Studie und Nachweis der Effektivität in die ambulante medizinische Versorgung an regionalen Krebszentren implementiert werden.

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